28. Etappe: 6. August 2022
Wilhelmshausen – Ihringshausen
Distanz: 11,1 km – Aufstiege: 278 HM – Abstiege: 222 HM – Temperatur: 27° – 33° C
Heute Morgen kann ich es entspannt angehen. Meine Wanderung führt mich an den Rand von Kassel und ist kurz. Morgen werde ich einen Pausentag einlegen und den Bergpark Wilhelmshöhe besichtigen. Wie immer gehört waschen, Übernachtungen suchen und meine Wanderroute anpassen dazu.
Gegen 10 Uhr verlasse ich meine Unterkunft. Ein blauer Himmel empfängt mich und die angenehme warme Luft hüllt mich ein. Von der Schwüle ist glücklicherweise nichts mehr übrig geblieben. Schnell erreiche ich die Weser. Tags zuvor war ich alleine am Uferweg, doch heute Morgen überholen mich schon Gruppen von e-Bikern. Ich bin diesmal froh, die Weser wenig später wieder zu verlassen und in die Felder abzubiegen. Der Weg wechselt vom Asphalt auf erdigem Untergrund in einen herrlichen Graspfad mit stetigem Anstieg. Ich bin alleine und genieße die Landschaft. Langsam nähere ich mich einer Pferdekoppel. Schon von Weitem beobachten die vier Pferde mein Näherkommen. Dann stehen wir uns gegenüber. Bei einer Bank in der Nähe mache ich eine kleine Pause und weiterhin werde ich von ihnen neugierig beobachtet.
Nur wenige Meter von der Bank entfernt betrete ich den Wald und stehe plötzlich vor schulterhohen Brennnesseln, die mir den Weg versperren. Ich suche nach einer Umgehung und folge einen schwach sichtbaren schrittbreiten Pfad. Auch der wird mir wenig später von hohem Springkraut und wuchernden Pflanzen versperrt. Was es nicht gibt, sind Brennnessel und Brombeerzweige und so wage ich es, hier weiter zu laufen. Nach etwa 200 Meter bin ich auf einem begehbaren Waldpfad ohne Pflanzen. Dieser Weg führt mich mit einem großen Bogen wieder auf meine geplante Route.
Eine Zeitlang laufe ich durch Felder und an einem riesigen Kohlfeld vorbei. Wieder im Wald gibt es plötzlich den geplanten Abzweig nicht. Nicht einmal ansatzweise ist ein Weg zu erkennen und so muss ich weiter dem Waldweg folgen. Auch jetzt habe ich wieder Glück und kann nach einem Bogen zurück auf meinen Weg kommen. Wenig später die nächste Überraschung. Der Waldweg, auf dem ich laufe, ist nicht in meiner Navikarte eingezeichnet. Er führt aber in Richtung meiner geplanten Route und die erreiche ich bald wieder.
Eigentlich müsste es mit den Überraschungen für heute ausreichen, doch wieder gibt es nicht den von mir geplanten Pfad. Der Bauer hat ihn wohl untergepflügt und so muss ich über das frisch gepflügte Feld schreiten. Das war es dann aber mit den Überraschungen. Inzwischen bin ich auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg. Ich erreiche Simmershausen und schließlich nach ca. drei Kilometer Ihringshausen und meine heutige Unterkunft.