47. Etappe: 04. September 2022

Gammelsbach – Hirschorn

Distanz: 16,6 km – Anstiege: 455 HM – Abstiege: 588 HM – Temperatur: 20° – 24° C

Es ist heute Morgen stark bewölkt und schwül. Einige graue Wolken mischen sich zwischen den Weißen, doch es ist angenehm warm. Auf dem Regenradar des DWS ist aber kein aber Regen in Anmarsch. Neugierig, was es mit dem Camp Freienstein auf sich hat, mache ich einen Schlenker zum Eingang dorthin. Es ist ein Campingplatz und nach den Fotos kann man hier auch Übernachtungen buchen.

Von dort führt meine Route in den Wald. Im Wald würde ich jetzt lieber noch die umschmeichelnde warme Luft spüren. Die Kühle ist momentan unangenehm. Neben mir etwas tiefer in der Wiese schlängelt sich ein kleiner Bach. Das beruhigenden plätschern, genieße ich. Bei einer Schutzhütte überquere ich den Bach. Nun geht es beständig bergauf. Bei einer Gabelung verlasse ich den breiten Waldweg und biege in einen Grasweg ab. Es läuft sich gut, doch dann liegen immer mehr Zweige und Äste auf dem Weg. Das häuft sich und schließlich klettere ich über kleine gefällte Bäume. Irgendwann wird es zu viel und ich hangel mich den Hang hoch. Warum direkt am Hang neben dem Weg diese Bäume gefällt wurden, erschließt sich mir nicht.

Am Ortsanfang von Rothenberg ist der Anstieg zu Ende. Ich komme an einem neuen Blockhaus aus 30 bis 40 cm dicken Baumstämmen vorbei. Handwerker arbeiten noch im Inneren und ich kann einen Blick hinein werfen. Nach dem Ort bin ich auf einem Wirtschaftsweg unterwegs. Neben dem Weg ein sehr altes Steinkreuz. Diese Kreuze waren im Mittelalter Sühnekreuze und es ging um Mord oder Totschlag.

Erst beginnt der Abstieg moderat nach Hirschhorn, dann wechsel ich auf einen schmalen Waldweg. Auf diesem Weg wird zu einem Hindernislauf. Felsbrocken und größere Steine zwingen mich vorsichtig zu laufen. Mehrfach quere ich breiter Waldwege. Und lange sehe ich noch nichts vom Neckar und von Hirschhorn. Dann gibt es den ersten Aussichtspunkt mit Bank. Serpentinen führen mich zu einem Parkplatz und dann in die Burg Hirschhorn. Hier begegne ich zwei junge Wanderer mit großen Rucksäcken. Sie sind für ein verlängertes Wochenende von Heidelberg unterwegs und jetzt wieder Richtung Heimatort. Nachts haben sie in Hängematten übernachtet.

Von der Burg geht es weiter abwärts Richtung Altstadt und dann auf der Schleuse über den Neckar. Hier können zur Zeit nur Fußgänger die Schleuse überqueren. Ein großes Schild weist darauf hin, dass die Radfahrer den schmalen Übergang ihr Rad schieben sollen. Vor mir radeln aber ein paar eBiker einfach weiter. Eine Frau vor mir will auch gerade wieder aufsteigen und ich mache sie auf das Schild aufmerksam. Sie schiebt dann ihr Rad und beim Überqueren kommt uns ein Vater mit Zwillingen im Kinderwagen entgegen. Nur knapp können wir aneinander vorbei. Nach der Schleuse bin ich wenig später in der Neckarschleife bei meiner heutigen Unterkunft.


One Comment

  • Jochem Fornoff

    Lieber Werner,
    ich hoffe, Du hast bemerkt, dass Du immer wieder „verfolgt“ wirst – nicht nur ich, sondern auch viele Freunde vom Lauftreff schauen immer wieder in Dein „Tagebuch“, um zu erfahren, wo Du Dich gerade „herumtreibst“! Wir alle hoffen, dass es Dir gut geht und Dein Ende bald kommt – natürlich ist damit das Ende Deiner Wanderung gemeint. Es wird ja wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis wir Dich wieder im Kreise unseres Lauftreffs willkommen heißen können. Schätzungsweise wird dies gegen Monatsmitte der Fall sein.
    Bleib weiterhin gesund und kehre wohlbehalten wieder in unseren Kreis zurück.
    Alles Gute wünschen Dir
    Jochem und Irma

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