18. Etappe: 21. Juli 2022
Dodenau – Frankenberg(Eder) – Korbach
Taxi + Bahn: Distanz: 49,8 km
In der Nacht werde ich durch den prasselnden Starkregen und dem Donnergrollen wach. Das Ganze dauerte aber nicht sehr lange, hoffentlich aber genug, um abzukühlen.
Die Strecke ist zu lang und so fahre ich heute mit Taxi und Bahn.
Morgens vor dem Frühstück besuchte ich die Webseite des Gasthofes. Beim Wechsel auf die Seite des Steakhauses entdeckte ich auch, dass hier eigenes Bier gebraut wird. Es ist die kleinste Brauerei Hessens. Das ist aber nicht alles. Im Restaurant und auch in der Gaststube stehen Unmengen von verschiedenen Whiskyflaschen. Und das ist nicht genug, auch der eigene Whisky wird gebrannt. Das zweite Sherryfass mit eigenen Whiskey steht in der Gaststube und reift darin. Gerne hätte ich gestern Abend das selbst gebraute Bier probiert. Nur zu diesem Zeitpunkt wusste ich es noch nicht. Insgesamt kann ich alles hier vom einfachen Zimmer, dem Steak und die Freundlichkeit nur loben.
Um 11 Uhr sollte das Taxi kommen, doch es kommt erst 11:30 Uhr. Auf der Fahrt kommen wir an dem Abzweig nach Röddenau vorbei, den Wohnort meiner Vorfahren um 1615. Auf meiner Wanderung 2019 „Deutschland zu Fuß“ besuchte ich diesen Ort. Der Ortsvorsteher zeigte mir ein Gebäude meiner Vorfahren.
Am Bahnhof angekommen, bin ich erst einmal von der Anzeige auf der Hinweistafel mit: „Wegen Krankheit kann es zu Zugausfällen kommen…“ schockiert. Da aber bereits Personen am Bahnsteig warten, steigt meine Hoffnung wieder. Tatsächlich fährt die Regionalbahn pünktlich ein. Mein 9-Euro-Ticket kommt erstmals zum Einsatz. An einem Zwischenstopp wartet die Bahn auf eine andere Bahn. Das führt zu einer 5-minütigen Verspätung.
Kaum ausgestiegen fängt es an zu regnen. Erstmalig ziehe ich meine Softshelljacke an und decke meinen Rucksack mit der Schutzfolie ab. Nach ca. 400 Meter erreiche ich meine heutige Bleibe. Das alte Fachwerkhaus wurde 1730 auf den Grundmauern des alten Rathauses errichtet. Ich durchstreife noch einige Zeit die sehenswerte Altstadt und schieße einige Fotos.
One Comment
Gitta
Hallo Werner,
Respekt! Ich bewundere dich, dass du nicht schon längst aufgegeben hast. Alleine die Vorstellung, dass ich bei dieser Hitze durch Felder und über Bundesstraßen wandern müsste, treibt mir Schweißtropfen auf die Stirn. Und bei der nervigen Suche nach Unterkünften, hätte ich vielleicht schon längst die Geduld verloren.
Sicher hätte ich mich nicht nur einmal gefragt, weshalb ich das eigentlich tue. Aber ich weiß, man gibt nicht so einfach auf und fühlt sich, trotz aller Strapazen, sogar gut dabei.
Ich wünsche dir weiterhin einen guten und erfolgreichen Weg, viele schöne Momente und bereichernde Begegnungen!
Liebe Grüße
Gitta