48. Etappe: 05. September 2022
Hirschorn – Neckarsteinach
Distanz: 12,5 km – Anstiege: 265 HM – Abstiege: 262 HM – Temperatur: 22° – 33° C
Der Morgen empfängt mich mit wolkenfreiem blauen Himmel. Wieder muss ich über die Schleusenbrücke den Neckar überqueren. Danach durchlaufe ich die Altstadt und diese ist noch wie ausgestorben. Nur ein paar Einheimische begegnen mir. Nach der Altstadt erreiche ich das Rathaus und danach muss ich auf einer Einbahnstraße steil hoch. Bei der ersten Sitzgelegenheit mache ich eine Pause. Und nach dem nächsten steilen Abschnitt sitze ich wieder auf einer Bank. Ein Mann kommt zu mir und fragt, ob alles bei mir in Ordnung ist. Ihn hatte ich zweimal unterwegs mit dem Auto gesehen. „Ja, alles ist ok bei mir“, antworte ich. Er kennt den Weg nach Neckarsteinach und meint, dass ich das Ende des steilen Abschnitts bald erreicht habe. Doch nach dem nächsten Bogen der Serpentine endet nur die Straße und mündet in einen Hohlweg und nun wird es richtig steil. Gut, dass ich aufwärts unterwegs bin. Hier jetzt runter, dann würde ich erstmals meine Trekkingstöcke zum Abbremsen nutzen.
Der Anstieg dauert noch, aber die Steigung lässt etwas nach. Laute Kinderstimmen begleiten mich für kurze Zeit. Später sehe ich auf der Karte, hier gibt es einen Waldkindergarten. Meine Route führt mich mit einem weiten Bogen um einen tiefen Taleinschnitt. Danach geht es abwärts und parallel zum Neckar weiter. Ihn sehe ich nicht, nur die gegenüberliegenden Berge. Erst etwas tiefer und als ich mich dem kleinen Ort Neckarhausen nähere, schimmert zwischen den Blättern ab und zu der Neckar durch.
Noch einmal muss ich einen tiefen Taleinschnitt umlaufen, dann komme ich hinter dem Ort Neckarhausen zu einer Unterquerung der Bahnlinie an die B37. Nach Überquerung der Bundesstraße gibt es einen separaten Weg runter zum Neckar und hier wandere ich immer mit Blick auf den Neckar weiter. Der Neckar hat noch kein Niedrigwasser und mehrere große Lastenkähne begegnen mir. Auf der Wiese neben dem Neckar mache ich mit etwa zwei Meter Abstand eine ausgiebige Pause.
Inzwischen ist es heiß geworden. Ein Gewerbebereich versperrt mir nun den Blick und ich entferne mich vom Fluss. Mein mitgeführtes Wasser ist warm und so kaufe ich mir bei einem Supermarkt eine Flasche kaltes Mineralwasser.
Hinter dem Gewerbegebiet könnte ich mich nun mit einem größeren Schlenker wieder dem Fluss nähern, doch die Faulheit siegt, und so wechsel ich kurz vor Neckarsteinach auf den Gehweg neben der Bundesstraße. Und dieser führt mich genau zu meiner heutigen Pension.
Nun habe ich mit Erreichen der Vierburgenstadt Neckarsteinach auch die südlichste Stadt Hessens erreicht. Der geografisch südlichste Punkt Hessens liegt hinter einer weiteren Biegung des Neckars. Da dieser Punkt im Neckar liegt, werde ich diese Stelle am Fluss nicht besuchen.