35. Etappe: 15. August 2022

Ifta – Herleshausen – Obersuhl

Distanz: 14,9 km – Anstiege: 131 HM – Abstiege: 125 HM – Temperatur: 28° C

Am gestrigen Tag habe ich einen Pausentag eingelegt. Mein T-Shirt stank und meine Strümpfe ebenfalls. Und meine Wanderhose hatte es auch nötig. Danach war wieder die Suche nach Unterkünften fällig und wieder war es schwierig. Wenn ich in Pensionen niemanden erreiche, brauche ich nicht auf den AB sprechen. Bisher erhalte ich ein bis zwei Tage später eine Rückmeldung oder auch garnicht. Und wenn es eine Rückmeldung gab, war die bisher immer negativ.

Für zwei Tage sah es zunächst sehr finster aus. Bei der Kali und Salz AG gibt es gerade Wartungsarbeiten. Viele Monteure belegen im größeren Umkreis alle Gasthöfe und Hotels. Ein Gasthof ist sogar bis zum Ende des Jahres ausgebucht. Ich muss erheblich ausweichen und meine Wege komplett neu planen.

Bis 12 Uhr heute Mittag warte ich auf die Zusage der heutigen Unterkunft. Im Notfall könnte ich heute zur morgigen Unterkunft fahren, dort ist heute noch ein Zimmer frei. Heute Abend werde ich hoffentlich weitere Unterkünfte buchen können.

Ich fahre mit dem Taxi nach Herleshausen. Dieser Ort war nach dem Zweiten Weltkrieg einer der wenigen Grenzübergänge, wo man mit dem Auto in die DDR fahren konnte. Ein kurzes Stück durch den Ort und ich bin wieder an der Werra. Bei einer Werraschleife wandere ich am Waldrand entlang. In Sallmannshausen erreiche und überquere ich die Werra. Ab Neustädt muss ich durch die Felder wandern. Dann erreiche ich Gerstungen

Nun wandere ich auf dem Gehweg durch Gerstung, durchquere Untersuhl und einen Industriepark. Als ich das Hinweisschild mit ein Kilometer bis Obersuhl erreiche, fängt es zu regnen an. Es ist ein leichter Regen und der begleitet mich bis zur Unterkunft. Nach dem Einchecken fragt mich ein Bediensteter des Hotels, ob er meinen Rucksack zum Zimmer tragen kann. Wohl auf meiner überraschten Reaktion meint er: „Ist für mich ein Leichtes“. Doch schon beim Anheben sehe ich nun sein Erstaunen. Wir müssen in die zweite Etage. Mit jeder Treppenstufe mehr höre ich das Schnaufen und sein Gang wird immer wackeliger. Vor dem Zimmer angekommen, stellt er erleichtert den Rucksack ab. Ich muss ihn nun ins Zimmer tragen.

Bevor ich meinen Tagesbericht schreibe, bin ich wieder bei der Unterkunftssuche. Und wieder muss ich umplanen. Dafür erreiche ich bald den höchsten Berg Hessens. Dort oben ist aber alles ausgebucht und so muss ich hoch auf die Wasserkuppe und auch wieder runter. Es wird eine sehr anstrengende Etappe. Auf dieser Etappe besuche ich auch das Dreiländereck „Hessen – Thüringen – Bayern“. Noch zwei Etappen danach kann ich vorbereiten. Ob es aber klappt, weiß ich erst nächste Woche Montag. Mehrere Gasthöfe und Landhotels haben zur Zeit Urlaub.

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