11. Etappe: 13. Juli 2022
Berghausen – Limburg/Lahn
Distanz: 20,8 km Aufstiege: 215 HM – Abstiege: 393 HM – Temperatur: 25° – 38° C
Als ich das Restaurant betrete, ist in einem großen Bereich für die Hotelgäste zum Frühstück gedeckt. Ich sehe Geschäftsleute, Vertriebler und viel Monteure. Das ich hier ein Zimmer bekommen habe, war wohl großes Glück.
Eine schon sehr warme Luft empfängt mich. Kaum habe ich das Hotel verlassen, bin ich in den Getreidefeldern unterwegs. Die meisten Felder stehen noch voller goldgelber Pracht. Ein Landwirt eggt gerade ein abgeerntetes Feld und wirbelt viel Staub auf. Ich muss mir mit meinem kleinen Schweißtuch Mund und Nase zuhalten.
Meine Route führt mich durch Felder und Wald. In Bornscheuer wechsel ich auf eine Kreisstraße. Obwohl nicht viel Verkehr ist, bin ich froh, in Zollhaus die Straße wieder zu verlassen. Ich folge einem Radweg. Felder und Wald wechseln sich ab. Ich durchquere die Orte Hahnstätten, Obereisen und den Randbereich von Niederneisen. Unterwegs in einem der Orte war die Versuchung groß, in ein Eiscafé einzukehren. Das Eis muss wohl gut schmecken, denn viele Schüler umlagern die Eisdiele. Später bereue ich die Entscheidung. Obwohl ich die Sonne kaum sehe, ist es drückend warm geworden.
Nach Niederneisen haben mich die Felder ohne schattenspendende Bäume und Sträucher wieder. In der Ferne auf einem Hügel thront die Burgruine Ardeck. Mein Wasser ist brühwarm und ich freue mich, als ich den Limburger Stadtteil Blumenrod erreiche. Die Hoffnung in einem Bistro, Eisdiele, Pizzeria oder Restaurant einzukehren und etwas Kaltes zu trinken beherrschen meine Gedanken. Doch es dauert noch. Es geht immer abwärts in Richtung Limburger Hauptbahnhof. Dann endlich sehe ich eine Bäckerei. Dort trinke ich halb verdurstet drei Flaschen Mineralwasser.
In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs suche ich die Unterführung. Eine Frau sprich mich an und wir gehen zusammen auf die andere Seite des Bahnhofs. Sie erklärt mir noch, wie ich zu meiner Unterkunft komme. Mein Weg führt über den Neumarkt zu meinem Hotel am Rande der Altstadt. Im Hotel muss ich über die Treppe hoch in den dritten Stock. Kaum im Zimmer vereinbare ich mit meinen Cousin Gerhard unser Treffen. Er wohnt in Eschhofen, inzwischen ein Stadtteil von Limburg.
Pünktlich steht Gerhard vor meinem Zimmer. Wir durchstreifen die Altstadt. Einen besseren Führer hätte ich nicht finden können. Ich glaube, es gibt nichts, was ich noch hätte sehen müssen. Ein großes Dankeschön lieber Gerhard.